Matrix Trilogie (1999)

Matrix Film Wilber

Ein Film über die Illusion unserer Realität.

Matrix Trilogie Kritik / Rezension

Über Matrix braucht man eigentlich keine Worte mehr zu verlieren. Nur vielleicht so viel für diejenigen die diesen Film noch nicht kennen sollten: Er ist ein Meisterwerk, allerdings mit viel Hollywood-Actioneinlagen.

Der erste Teil ist mittlerweile legendär und hat das „Matrix-Mem“ in die Alltagssprache gebracht. Weniger beachtung finden in der Regel Teil 2 und Teil 3, welche von den meisten Zuschauern nicht in ihrer philosophisch-spirituellen Tragweite erkannt werden. Ken Wilber äußert sich dazu indem er sagt, dass im zweiten Teil, als herauskommt, dass das Orakel selbst ein Programm ist, der ganze Film eine völlig neue Tiefe bekommt, da hier der Dualismus der Matrix aufgehoben wird (in der Matrix sind die „Gefangenen“, außerhalb die „Freien“). Ken Wilber fasst den Film integral auf: Zion repräsentiert den Körper (blau), die Matrix selbst den Geist (grün) und die Maschinen die Seele (gold), allerdings eine entfremdete und aggressive Seele.  “The flames of Hell are but God’s love denied,” so kann man sagen, dass entfremdete Seelen sich als Maschinen manifestieren, die die Menschheit zerstören wollen. Nur die Vereinigung von Körper, Geist und Seele führt zum erlösenden Frieden. Neo ist zunächst ein Held innerhalb der Matrix, in der „echten“ Welt jedoch ein ganz normaler Mensch. Die Matrix ist mit dem Geist assoziiert, man könnte also sagen, dass dies reine Visualisierung und Größenphantasie ist. Schließlich wandert seine Kraft im dritten Teil von der Matrix (Geist, Imagination) in die Realität (Holosoma) und so kann er schließlich auch Maschinen außerhalb der Matrix mit seinen Kräften stoppen (nach dieser Lesart: die Aggression blinder entfremdeter Seelen von sich fernhalten). Doch auch das Gegenprinzip – Agent Smith – hat es automatisch in die Realität geschafft – da mit dem erstarken des einen Pols auch der andere stärker wird – und setzt Neo stark zu. In einem ersten Kampf der beiden erblindet Neo, was den Übergang zum transpersonalen deutlich macht. Er sieht nun alles psychisch bzw. subtil als Energie. Es läuft auf den finalen Kampf zu – Agent Smith und Neo sind eine Polarität, Yin Yang – und in ihrem Verschmelzen gegen Ende des Films lösen sie sich auf, da sie sich gegenseitig bedingen. Diese Auflösung der Polarität, des Dualismus ist der Eintritt in die Nondualität – die letzte und finale Stufe der Bewusstseinsentwicklung, die den Kampf zwischen Maschinen und Menschen beendet und Frieden bringt. Diese philosophische Betrachtung auf die Matrix Trilogie erinnert sehr an das „Große Nest“, welches die Parallelen aller großen Weisheitstraditionen ausarbeitet.

Der Vollständigkeit sei erwähnt: dies ist nur eine von verschiedenen möglichen Interpretationen.

Matrix Film

 

Zur DVD (Trilogie)

 

Ken Wilber über Matrix den Film

 

 

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