instinktiv, archaisch, überlebensbestimmt, selbsttätig, reflexologisch
Zeigeschichtliche Einordnung:
seit ca. 100.000 v. Chr (Grafik rechts)
Individuelle Einordnung:
Ab Geburt (instiktives schreien, lachen, wahrnehmen)
Primäre Angst:
Nicht über den Tag zu kommen, gefressen werden, keine Nahrung finden, den Witterungen zum Opfer fallen
Beschreibung:
Die Menschen auf dieser Entwicklungsstufe leben von der Hand in den Mund. Es gibt keine regelmäßigen Zyklen, welche den Tag strukturieren außer der Natur. Man hat keine kultivierten Unterkünfte und keinen Lebensplan (keine Feldwirtschaft oder Sesshaftigkeit). Man lebt in nomadischen Überlebensgruppen oder gar auf eigene Faust. Impulse für Aktivität sind direkte Bedrohungen oder Bedürfnisse (Hunger, Durst, Schlaf, Fortpflanzung). Menschheitsgeschichtlich sind dies die Anfänge des menschlichen Zusammenlebens, welche in die Jäger und Sammlerkultur münden. Erste soziale Bindungen werden eingegangen und erleichtern das Überleben, sind jedoch ohne Wertegerüst und ihrer Natur nach lose.
Das beige Mem aus psychologischer Sicht
Individuell betrachtet durchläuft jeder Mensch diese Phase nach seiner Geburt. Die Wahrnehmung über die Sinne findet statt, aber die Interpretation und Deutung der Umwelt ist von den eigenen Bedürfnissen nicht differenziert (Schreien nach Nahrung, Erkunden der Umwelt, usw.). Auch im Alter oder bei Krankheit wird das Beige Mem oftmals wieder dominant.
Heutige Ausprägungen des Beigen Mems
Heutzutage ist diese Stufe sehr selten anzutreffen bei Erwachsenen. In Afrika gibt es Stämme wie die Hadza, welche ohne Besitz und ohne Feldwirtschaft leben. Sie ernähren sich zu 95% von wilden Früchten, aber auch durch die Jagd. Beispielsweise kriechen Männer in tote Elephanten, entnehmen Organe und kochen sie über dem Feuer. Der Besitz ist meist nur auf eine Axt und einen Topf beschränkt. Es gibt zwar einen Familienkern, vorwiegend besteht die Gruppe jedoch aus losen Zusammenschlüssen. Jeder ist sein eigener Herr, niemand besitzt mehr als der andere (mehr dazu unten). Manchmal findet man dies auch bei Obdachlosen, welche dem Alkoholismus erliegen. Meist zwingen schwere phyische oder psychsiche Störungen oder das Alter den Menschen auf die Beige Stufe.
Auslöser für Weiterentwicklung
Heimatlosigkeit, soziale Konflikte durch erste Besitzansprüche, Ressourcenknappheit, Unterlegenheit gegenüber organisierten Gruppen
Gottesbild:
Kein Gottesbegriff
Perspektive:
Erste Person
DIE SPIRALE DER ENTWICKLUNG NACH DON BECK | ||||
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Stufe/
Welle |
Farbcode
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verdichtete Bezeichnung
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Denkweise
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Kulturelle Auswirkungen und persönliche Sichtweisen
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1
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Beige
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Überlebenssinn
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Instinktiv
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Essen, Trinken, Fortpflanzung, Wärme, Sicherheit, Überleben |
Stufe nach Clare Graves: A-N
Lernsystem: Habituation
Denken: Automatisch
Motivationssystem: Physiologisch
spezifische Motivation: periodische physiologische Bedürfnisse
Tragwerte: Kein bewusstes Wertesystem (Überleben)
Zielwerte: Kein bewusstes Wertesystem (Überleben)
Natur der Existenz: Automatisch
Problematik der Existenz: Erreichen von physiologischer Stabilität
Zuordnungen
Generelle Entsprechungen: Materie, Sinneswahrnehmung, Wahrnehmung
mythologischen Stufen bei Neumann: Pleroma, Uroboros
psychologische Stufe bei Neumann: pleromatisch, uroborische Verschmelzung, Nahrungs-Uroboros, uroborische Mutter
Scheler (strukturelle Hardware): organismisches Überleben
Rudolf Steiner: physischer Leib / Ätherleib
Symbolische Verdichtung (Matthias Thiele – Tarot):
Filme zur Veranschaulichung:
„The Hadza: Last Of The First“ Trailer from Benenson Productions on Vimeo.
Literatur zur Veranschaulichung:
Bericht des National Geographic über die Hadza
Alle Wellen: Beige | Purpur | Rot | Blau | Orange | Grün | Gelb | Türkis und folgende
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