Über Kommunikation und Kommunion

Oft wird betont, dass für die eigene Entwicklung und Reifung auch viel Alleinsein nötig ist. Was aber ebenso wichtig ist, ist die Kommunikation mit anderen. Eine gelungene Kommunikation ist nicht nur eine intellektuelle Leistung, sondern führt zu einer Präsenz von Kopf bis Fuß. Die Kommunikation nach außen und die Kontemplation nach Innen befruchten sich gegenseitig und sich eigentlich Ausdruck ein und desselben: der Selbstentfaltung.

Peter Lauster sagt zu einer gelungenen Kommunikation „Kommunion“, das bedeutet – die Isolation beider Gesprächspartner wird für einen Moment aufgehoben und ein höherer vereinter Zustand wird erfahrbar. Gelungene Kommunikation ist wesentlicher Bestandteil der Selbstverwirklichung. Es ist tief befriedigend, die Botschaft seines Herzens nach außen zu tragen und sich selbst „Raum zu verschaffen“. Daher lohnt es sich immer wieder das Thema von verschiedenen Perspektiven aufzurollen.

 

 

Kommunikation als Weg zur Transzendenz des Egos

Ziel ist es hier, seine Ich-Struktur so transparent wie möglich zu machen und mit anderen gemeinsam über die Wirkweise der eigenen Gedanken und Gefühle Klarheit zu finden, sodass die Verbundenheit und gleichartigkeit darin sichtbar wird. Das Ego löst sich nicht auf oder wird verteufelt, sondern es wird sichtbar, dass es nach gemeingültigen Reflexen verläuft und somit die Identifikation mit diesen Gedankenmustern gelöst. Der Reflex zur Schmerzvermeidung durch Abspaltung, d.h. Idealisierung und/oder Entwertung soll sichtbar werden und nicht weiter im Innenleben einen imaginären Selbstwert unterstreichen, der letztlich die Lebendigkeit mindert. Diese Idealisierung ist der Ursprung des Narzissmus, welcher durch Abspaltung mehr und mehr zu einer Fühltaubheit führt. Wenn wir unser Ego aussprechen, wird darin das Dilemma sichtbar. Es wird deutlich, dass wir uns trennen und unseren Raum verkleinern, obwohl wir eigentlich darin verbunden sind, in einem höheren Sinne gleich sind. Wir sind in einem schmerzhaften Zustand des Getrenntseins, welcher eher als Taubheit erfahren wird. Schmerzhaft ist er erst, wenn wir ihn anschauen, ihn an seine Quelle zurückverfolgen und uns aus ihn herauswagen.

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